Mikrofonkabel

Mikrofonkabel

Je länger das Kabel ist, umso mehr Stellen kann es geben, wo es brechen könnte (was aber bei Qualtitätsware und normaler Behandlung selten vorkommt)

Bei symmetrischen Signalen spielt die Kabellänge in der Praxis keine so entscheidende Rolle. Gerade bei Dynamischen Mikrofonen liegen aber immer wieder unsymmetrische Verbindungen vor.

Sind lange Kabelwege erforderlich, ist zu beachten, dass niederohmige Mikrofone verwendet werden. Diese können hierbei ohne nennenswerten Höhenverlust betrieben werden. Niederohmige Mikrofone lassen sich auch an hochohmige Eingängen ohne Klangeinbußen betreiben. Umgekehrt funktionieren hochohmige Mikros nur an hochohmigen Eingängen. In der Praxis geht man übrigens bei niederohmig bei Mikrofonen von etwa 500Ω und weniger aus. Hochohmig meint über 10000Ω, was z.B. an Eingängen einiger Geräte auch mit „Hi-Z“ gekennzeichnet ist.

Man braucht kein Vermögen ausgeben oder „vergoldete dicke Gartenschläuche“ kaufen, aber definitiv sollte man nicht sparen und auf Billigware setzen. Minderwertige und zu dünne Kabel machen das Signal leiser oder dumpf und fordern den PreAmp unnötig, der dies klanglich auch gar nicht wirklich ausgleichen kann.

Unterschiede zwischen Kabeln lassen sich nicht nur messen, sondern können auch durchaus deutlich hörbar sein. Wenn man mal von auffälligen Unterschieden zwischen ganz billigen und normal professionellen Kabeln absieht, sind jedoch Faktoren wie Instrument, Mikrofon und Musiker etc. wesentlich gravierender. Man darf auch nicht vergessen, dass minimale Unterschiede bei Kabeln sowieso im Rauschen der anderen Komponenten im Signalweg untergehen.

Wer auf High-End setzt und Matched-Pair High-End-Mikrofone hat, sollte sich auch über Matched-Pair-Kabel etwas Gedanken machen, die es z.B. von Vovox gibt.

Wenn man sich die Arbeit macht und Kabel selber zusammenstellt, sollte man erst recht nicht bei den Bauteilen, insbesondere der Stecker sparen.

Zur festen Installation im Studio sind andere Kriterien wichtiger bzw. Nachteile unbedeutend, die sich bei mobilem Einsatz ergeben. Im Studio ohne Funktelefon oder wLAN kann zumindest bei symmetrischen Verbindungen gegebenenfalls auf eine Abschirmung zugunsten besserer aber unflexibler Leiter verzichtet werden. Denn laut der Firma Vovox können zwischen Leiter und Schirm Reflektionen auftreten, die sich nachteilig auf die Übertragung bzw. den Klang auswirken würden – in der Praxis oft vernachlässigbar.

Eine gute Ummantelung und Abschirmung sollte aber gerade für den Bühneneinsatz nicht unterschätzt werden, denn dort müssen sie stabil und flexibel sein und z.B. starke Lichtdimmer strahlen ein, was zu wirklichen Störungen führen kann.

Der Mikrofonie-Effekt (Mikrofonie nicht zu Verwechseln mit Mikrofonierung) darf nicht eintreten – also Störgeräusche beim Bewegen oder Umgreifen des Kabels. Mikrofonie gibt es eigentlich nur mit minderwertigen billigen Kabeln oder unsymmetrischen Verbindungen.

Auf gute Kabel mit hochwertigen Steckern ist normalerweise Jahrzehnte lang Verlass, auch bei viel Einsatz.

Manche Kabel, vor allem die billigen, haben so eine Art Gedächtnis, was die Drillrichtung betrifft. Sie wollen unbedingt so wie ursprünglich aufgerollt werden und gehen durchaus schneller kaputt, wenn dies nicht passiert.

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