Wissenswertes zum Gehörschutz
Angebote allgemein siehe: gehoerschutz.html
Gehörschutz ist ein wichtiges Thema bzgl. Gesundheit, mental wie physisch. Nichts desto trotz soll Gehörschutz nicht als Ersatz zu differenziertem, dynamischem und somit auch leisem Spiel fungieren.
Um es von vornherein am Schlagzeug mit weniger Lautstärke zu tun zu haben, können auch eDrums oder Übungsdämpfer dienen.
3 Hauptarten von Gehörschutz
- Kapselgehörschutz (Ohrumschließende Bügelkopfhörerart)
- Stöpsel (Gehörschutzstöpsel oder Ohrenstöpsel)
- Otoplastiken („angegossen“)
Alle drei Arten gibt es als Bauform mit integrierten Kopfhörern und für Musiker gibt es alle 3 Arten ebenso speziell mit verbesserter gleichmäßigerer Abdämpfung.
Beim sogenannten Kapselgehörschutz handelt es sich um Lärmschutz in typischer Bügelkopfhörerart – nicht zu verwechseln mit stark isolierten richtigen Kopfhörern, wie hier ganz unten.
Der Fall, dass die Dämpfung nicht gleichmäßig/linear ist bzw. oft nicht so gut im Bass-Bereich, ist bei einfachem Gehörschutz eigentlich immer.
Wer zu praktischem Kapselgehörschutz tendiert, sollte sich überlegen, vielleicht besser gleich zu richtigen Kopfhörer mit starker Isolierung zu greifen (siehe unten). Einfache Modelle sind dabei nicht unbedingt viel teurer.
Gehörschutzstöpsel gibt es aus unterschiedlichen Materialen und in verschiedenen Preislagen. Anstatt einfachen Stöpsel aus Wachs, Silikon oder Schaumstoff sollten Musiker wenigstens zu Stöpseln in Lammelform („Tannenbaum) mit Wechselfiltern greifen, welche mit ca.. 20,- € immer sehr erschwinglich sind.
Je stärker die Filter/Dämpfung, desto weniger linear wird der Gehörschutz – und umgekehrt. Die Dämpfungswerte der verschiedenen Frequenzen sollten „seriös“ in der Beschreibung bzw. den Daten zu finden sein.
Bass-Frequenzen werden ohnehin auch über den Körper wie z.B. Schädelknochen übertragen und werden somit unabhängig vom Gehörschutz gehört.
Zu dem berichten manche von Probleme mit dem Halten von den günstigen Ohrstöpseln oder generell dem Tragekomfort. Es sollte also auch ggf. auf die Ohrgröße geachtet werden. Für kleinere Ohren gibt es teilweise mit im Set extra kleinere Wechsel-„Tannenbäume“ oder Ähnliches bzw. gleich auch extra Kinderohrstöpsel.
Es wird also alles seinen Zweck erfüllen, solange es am Kopf bzw. Ohr bleibt … aber nicht unbedingt zu natürlichem Klang führen.
Manche finden diesen eher dumpfen Klang zumindest am Schlagzeug in stark reflektierenden Räumen sogar besser.
Aus Lernsicht verliert man bei fehlender linearer Lautstärkendämpfung das Gefühl für die Dynamik – die wirklichen Lautstärken der einzelnen Instrumente am Drum-Set, insbesondere bei den Becken oder sowieso in der Band die anderen Instrumente und Gesang.
Wenn du ca. 150,- € für professionellen und angepassten Gehörschutz als Otoplastiken ausgibst, wirst du zumindest mit den teuren Elacin-Wechselfiltern für zumindest die Varianten mit 9dB und 15dB Dämpfung schon annäherend linear hören können.
Noch teurer aber durchaus interessant: Etymotic Music Pro
Headset Kombis
Kombination aus Kopfhörer und Mikrofon … insbesondere für VideoChat und Unterricht ist die meist beste Lösung.
Ein Smartphone-Headset wegen des integrierten Mikrofons mit möglichst langem Kabel erfüllt für VideoChat-Unterricht meistens gut seinen Zweck, wobei nicht alle Laptops oder Tablets mit den 4poligen-Miniklinkenverbindungen umgehen können, worüber eben Mikrofon und Stereohören gleichzeitig verläuft.
Hier noch ein paar professionellere Empfehlungen:
- KZ ZSN Pro X (wie für Smartphones)
- Teufel “Cage” (interessantes Gaming-Headset)
- Beyerdynamic MMX-300 2. generation
- Audio-Technica BPHS1
- Beyerdynamic DT-797 PV (ohrumschließend, Achtung: ggf. XLR@Klinke-Adapter und Phantomspeisung für Kondensatormikrofon erforderlich) – der Beyerdynamic DT-790 (nur 80 Ohm und mit einfachem Dynamischem Mikrofon) wird leider nicht mehr hergestellt
Schlagzeuger Kopfhörer
z. B. zum Spielen mit PlayAlong-Songs, gut Hören des Schlagzeugs wenn mikrofoniert etc.
Ohne das Kabel anzuschließen, lassen sich diese dann auch als reiner Gehörschutz verwenden (mit all den oben genannten Nachteilen zum Gefühl für Dynamik).
- Ein erhältlicher Kopfhörer mit der vielleicht besten Aussendämpfung (also ein geschlossener Kopfhörer) und zudem einem guten Klang ist der Beyerdynamic DT770M Monitorkopfhoerer.
- auch OK: vic_firth_sih2
- sehr preiswerter geschlossener, aber klanglich “mau”, auch eher mäßiger Tragekomfort: the_tbone_hd990d.htm
- Übersicht: kopfhoerer_fuer_drummer.html
Eine einfache, schnelle und billige Selbstbauweise von gedämmten Kopfhörern zum Schlagzeugspielen kann mit vielleicht ohnehin schon vorhanden Kopfhörerstöpseln (wie von Smartphones) oder In-Ear-Hörer und Lärmschutz in Kopfhörerbauweise kombiniert werden:
Einfach den Lärmschutz über den Kopfhörerstöpsel tragen!
Bei allen Beispielen und Möglichkeiten sollte die Hygiene und mögliche Hautreizungen nicht völlig vergessen werden.
Mehr Informationen findest du z.B. auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Geh%C3%B6rschutz
Kopfhörer-Zubehör
Kopfhörerhalter zum Anklemmen an HiHat oder Notenpult: km_16080
Verlängerungskabel
- Ein Verlängerungskabel nur für einen reinen Kopfhörer 3,5mm-Miniklinke 5mm: pro_snake_20092
Verlängerungskabel 6,3 auf 3,5mm: cordial_cfm_3_vy
KopfhörerVerstärker & Mixer
- Kopfhörerverstärker mit Spitzenpegel-Limiter behringer_powerplay_p1 (da werden passende Anschlusskabel benötigt)
- ironischer Weise kosten auch nicht mehr oder gar weniger, die auch als Kopfhörerverstärker geeignet sind: Mini-Mischpulte (wie z.B. the_t_mix_mix_502),
kleine einfache USB-Audiointerfaces (z.B. behringer_ucontrol_uca_222) oder auch USB-Mischpulte wie behringer_xenyx_302_usb
Das Schlagzeug hat den größten Dynamikumfang
Das Schlagzeug ist nicht nur das lauteste Instrument sondern kann gleichzeitig auch genauso leise wie jedes andere Instrument gespielt werden. Dies erfordert aber leider eine sehr ausgefeilte Technik. Und selbst wenn man die nötige Technik dafür hat … es ist trotzdem immer wieder mal auch ein Erlebnis, „es krachen zu lassen“ … den druckvollen Klang zu hören und auch die körperlich großen kraftvollen Bewegungen zu spüren …
Und gerade vielen Anfängern fällt es natürlich sehr schwer, leise zu spielen. Und nicht jede Technik macht das leise spielen leicht, kann es umgekehrt sogar erschweren (z.B. Moeller). Es müssen sich ja erst die Grundbewegungen ausbilden und du sollst dich vordergründig erst mal auf die Rhythmen etc. konzentrieren, dass es überhaupt klappt. Dass es erst mal nicht gleich feinmotorisch klappt ist normal und für leises Spielen sind stark kontrollierte Bewegungen erforderlich.
Oftmals besteht auch in der Vorstellung schon immer nur ein druckvoller lauter Klang oder Spielenergie wird anstatt in Schnelligkeit in in kraftvolle Bewegungen und somit in Lautstärke umgesetzt.
Solange die Technik nicht ausgereift ist, wird leise Spielen meist nur bei ängstlichem und zurückhaltendem Spielen oder durch verkrampftes Bremsen der Bewegungen möglich sein. Und das ist im Sinne vom Lernen auch nicht sinnvoll.
Längerfristig sollst du also auch in der Lage sein, differenziert zu spielen. Ein guter Lehrer kann dir da weiterhelfen.